Der Bitcoin – das digitale Gold von heute?

Published by Albino Di Carlo on

Physisches Gold wird von vielen Investoren seit Jahrzehnten als Wertaufbewahrungsmittel eingesetzt.

Zusätzlich wird ihm ein gewisser Inflationsschutz attestiert. Der Grund liegt hauptsächlich in dessen überschaubarer Volatilität sowie der negativen Korrelation mit den Aktienmärkten (in gewissen Zeiten).

Betrachtet man die Eigenschaften von Gold und Bitcoin genauer, lassen sich tatsächlich einige Parallelen erkennen. So ist in beiden Fällen die Schaffung neuer Einheiten mit Arbeit und demzufolge mit einem hohen Energieaufwand verbunden. Zudem sind sowohl Bitcoins als auch Gold nur begrenzt verfügbar. Die Gold-Vorkommen auf der Erde sind endlich, und bei Bitcoin ist im Algorithmus die Obergrenze auf 21 Millionen Einheiten festgeschrieben.

Vergleicht man diese beiden Charakteristiken mit den traditionellen Währungen der Zentralbanken – EUR, USD oder CHF – welche nahezu unbegrenzt und quasi aus dem Nichts geschaffen werden können, liegt die Argumentation des Inflationsschutzes der knappen Einheiten von Bitcoin und Gold auf der Hand

Analysiert man das Verhalten von Gold und Bitcoin in der Realität, hatte der Bitcoin in seiner viel kürzeren Vergangenheit eine viel zu hohe Volatilität, um die Funktion des Wertaufbewahrungsmittels und des Inflationsschutzes kurzfristig wahrnehmen zu können. Auch sind die Korrelationen von Bitcoin mit Aktienmärkten und zu physischem Gold viel zu instabil.

Geht man aber davon aus, dass langfristig betrachtet die Adaption von Bitcoin fortschreitet, dass die Akzeptanz steigt und sich wie beim Gold der Umlauf der Bitcoins weg von den «Wales» (Halter des Löwenanteils der Coins) hin zu einem breiten, globalen Nutzerkreis entwickelt, ist die Funktion des Wertaufbewahrungsmittels und das Potential des Inflationsschutzes nicht ausgeschlossen und Bitcoin als «digitales Gold» nicht undenkbar.

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